Corvin auf Tracktor

Unser Quereinstieg ins Weinbusiness

Als Laie ins Weinbusiness? Wie ist es eigentlich, wenn man eine 180-Grad Wendung macht und  den Quereinstieg in etwas völlig Neues wagt?

Jeder von uns hat einen Traum: Eine kleine Alltagsflucht. Sei es die Weltreise, ein neues Hobby oder doch den Quereinstieg in etwas ganz Neues. Für uns war es der Traum vom eigenen Weingut. Ein Abenteuer. Wein nicht immer nur zu trinken, sondern unseren Ideen und Vorstellungen so zu verwirklichen, dass diese für jeden trinkbar und erlebbar sind. Dass Träume auch viel Mut erfordern und die eigene Vorstellung doch etwas romantischer ist als die Realität, vergisst man dabei schnell, wird aber umso deutlicher, wenn es an die Umsetzung geht.

Florian und Corvin am Tisch bei einer Weinprobe

Zwischen der Idee des eigenen Weingutes bei einem Wein-Tastings zu Hause und der Umsetzung lagen gut sechs Jahre. Sechs Jahre, in denen wir immer wieder davon gesprochen haben. „Wir machen unser eigenes Weingut“. Keiner unserer Freunde und Familie haben uns geglaubt, dass wir das wirklich durchziehen. Sechs Jahre, in denen wir alles durchgerechnet, nach passenden Weingütern Ausschau gehalten und Kapital aufgebaut haben. Auch Zweifel und Rückschläge gab es immer wieder. Trotzdem haben wir an unserem Traum festgehalten.

Florian im Weinberg

Für Florian war es der Ansporn, selbstbestimmt zu arbeiten: Sein eigener Chef sein und dabei ein Produkt verkaufen, das er von Anfang an mitgestaltet und formt und von dem er zu 100 Prozent begeistert ist. Als Weltenbummler bereiste er beinahe jeden Kontinent. Einflüsse, die sich jetzt in seinem Wein der Metropol-Linie zeigen und ihn motivieren Maring-Prigge in allen Winkeln der Erde bekannt zu machen.

Corvin im Weinberg

Für Corvin war es der Wunsch sein Wissen aus Unternehmensberatung und MBA anzuwenden und damit ein greifbares Produkt zu erschaffen. Als Winzer ist er Landwirt, Kellermeister, Eventmanager und Sommelier. Mit all seinen Sinnen zu arbeiten, neue Genüsse zu kreieren und ja, auch bei Sonnenaufgang im Weinberg zu stehen, geben ihm eine neue Art der Selbstverwirklichung. Dank seiner Erfahrung mit Start-Ups orientiert er Maring-Prigge außerdem als Marke am Puls der Zeit. Seine Hamburger Herkunft schlägt sich in seiner Weinlinie Nordlichter nieder.

Wenn man seine Komfortzone verlässt und einfach mal in einen neuen Ring steigt, ist das immer von Zweifeln begleitet. Können wir das Weinmachen in einem Jahr lernen? Schaffen wir es ausreichend Kunden und Kundinnen zu halten? Können wir wachsen? Wird uns der Weinbau auf Dauer Spaß machen? Schaffen wir es, die Maschinen zu bedienen? Sind unsere Daumen grün genug, damit die Weinreben nicht alle eingehen? Ist das Weingut überhaupt das, was wir für den Rest unseres Lebens machen möchten? Und vor allem: Schmeckt unser Wein?! Einige der Zweifel kamen sofort und gingen schnell wieder, andere halten sich noch hartnäckig. Dennoch hilft die Vision unseres Weingutes, der Spaß und die Erfüllung, die wir jeden Tag erleben und das füreinander Dasein mit ihnen umzugehen. Und natürlich haben wir auch einen Haufen Fehler gemacht. Fuck Ups sind normal – wichtig ist, wie man damit umgeht. Nach zwei Jahren können wir anders auf sie zurückschauen. Die Lernkurve war, und ist, enorm steil und der Wunsch neue Dinge auszuprobieren und sich selbst und das Weingut stetig weiterzuentwickeln, treiben uns dabei an.

Corvin inspiziert ein Holzfass

Das Wichtigste, was wir in diesen Jahren gelernt haben: Sei mutig. Es wird nie die perfekte Zeit geben, den perfekten Moment oder die perfekten Rahmenbedingungen, um das zu machen, wofür du brennst. Lieber einfach mal machen und es dann verbessern, als gar nichts tun. Deine Motivation hinter deinem Vorhaben kann dir helfen, durch die Höhen und Tiefen des Quereinstiegs oder der Neugründung zu navigieren. Auf sie kannst du bauen, wenn es mal nicht so läuft, wie du es dir vorgestellt hast oder die Realität vom Plan abweicht. Dass man zweifelt und manchmal den Wald vor lauter Bäumen nicht mehr sieht, ist normal. Kleine Schritte statt großer Aufgaben helfen, nicht stillzustehen.  Wir haben aber auch gelernt, dass wir uns Hilfe suchen dürfen, wenn wir nicht weiter wissen. Welche wunderbaren Kontakte und Netzwerke wir dadurch aufbauen konnten, verraten wir in einem weiteren Beitrag.

Wir hoffen, unsere Reise in die Weinwelt inspiriert auch dich deinen Traum anzugehen – egal, ob es dabei um ein eigenes Weingut oder einen neuen Job geht. Im nächsten Beitrag erfährst du wie wir unser Weingut gefunden und übernommen haben Klassisches M&A  für (Wein)-Bauern eben. Wenn du zu unserer Reise noch Fragen hast, oder mehr erfahren möchtest, dann melde dich gerne bei uns oder lass uns einen Kommentar da. Wir freuen uns auf dich. 

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